GESCHICHTE DES MUSEUMS
Die Anfänge des Hasenpother Heimatmuseums liegen in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts, als der Künstler JĀNIS AUDRIŅŠ nach Hasenpoth kam und im Jahr 1932 begann, im staatlichen Gymnasium Hasenpoth, dem heutigen Museumsgebäude, als Lehrer zu arbeiten. Die Geschichte dieses Kleinstädtchens und die Funde aus alten Zeiten und früheren Begräbnisstätten in der Umgebung des Ormaņkalns (Fuhrmannsberg) weckten sein Interesse. Er war derjenige, der in Hasenpoth ein Museum für historische Schätze schaffen wollte. Audriņš wandte sich an den damaligen Bürgermeister Jānis Jirgensons, der diese Idee unterstützte. Der Beschluss der Stadtverwaltung zur Gründung des Hasenpother Museums erfolgte am 6. April 1936 und die Eröffnung folgte schon 7 ½ Monate später – am 21. November. Bildungsminister Prof. Augusts Tentelis eröffnete das Museum an dem Tag, als 110 Lehrer aus der Umgebung in Hasenpoth versammelt waren. In seiner Eröffnungsrede sagte A. Tentelis folgende weise Worte:
"Es ist schön, dass man an so einem kleinen Ort Lettlands an unsere Geschichte und unser Vaterland denkt. Dieses Museum eröffnen zu dürfen, ist eine große Freude für mich. Sorgt bitte dafür, dass Leute aus der Umgebung hierher kommen und mit Stolz die Vergangenheit ihres Volkes kennenlernen können."
Damals war das Museum in 3 kleinen Räumen im ersten Stock des Rathauses Atmodas Straße 19 untergebracht. Tatkräftige Hilfe erfuhr Audriņš bei der Einrichtung des Museums durch seine Gymnasiasten und durch das Hasenpother Schutzkommando. Den Aufbau des Museums unterstützte ebenfalls der Direktor des Gymnasiums, der Historiker Pauls Pakalniņš.
Die damalige Hasenpother Gymnasiastin Rota Saveljeva erinnert sich, dass im ersten Museumsraum Relikte aus dem Ersten Weltkrieg, historisches Werkzeug und alte Haushaltsgegenstände, im zweiten – Kleidung, Volkstrachten, Handarbeiten und die bei Ausgrabungen gefundenen Schmuckstücke, aber im dritten Raum – Gemälde von Audriņš persönlich und auch von anderen Künstlern ausgestellt waren.
Die Hasenpother waren am Sammeln alter Fundstücke sehr interessiert und so wurde es bald für die Sammlung in den drei Räumen zu eng, weshalb Audriņš vorschlug, das Museum in das Ordensschloss zu verlegen.
Bald – 1938/1939 zog das Museum in acht Räume im Südflügel des Schlosses ein. Das Museum hatte damals auch eine kleinere Sammlung von Kunstwerken und Büchern. Der wertvollste Gegenstand dieser Sammlung war der Erstdruck der von Johann Ernst Glück ins Lettische übersetzten Bibel. Der schwerste Sammlungsgegenstand war eine Kanone aus dem 17. Jh.
1944 emigrierten Audrinsņš und seine Familie nach Deutschland und später nach New York in Amerika. Das Museum wurde geschlossen und seine Exponate dem Goldinger (Kuldīga) Museum übergeben.
Bereits 1946 erschien in der Hasenpother Kreiszeitung „Jaunais ceļš” (Der Neue Weg) ein Aufruf, erneut alte Gegenstände für das Hasenpother Museum zu sammeln. Und so wurde 1949 im Hasenpother Ordensschloss das Museum eröffnet und die treibende Kraft war wieder ein Maler – diesmal war es KĀRLIS BALDONIS aus Kalwen (Kalvene).
1950 wurde VOLDEMĀRS BLOKS Museumsdirektor. Damals waren die Museumsexponate in 6 Räumen ausgestellt. Es gab einen Extraraum für die Bearbeitung der Gegenstände (Magazin) und ein Fotolaboratorium. Damals gab es mehr als 2Tsd. Exponate. Es wurde ein Verein ins Leben gerufen, der die Museumsarbeit plante. Es entstand auch eine Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum in Riga und dem Arbeitskreis für Geschichte der Hasenpother Mittelschule.
Nachfolger von V. Bloks als Direktor wurden im Herbst 1951 LILIJA POZILEKA und danach– 1954 E. RĒDLIHS.
Obwohl das Museum alle Voraussetzungen für eine Weiterentwicklung hatte, wurde es geschlossen, weil viele leitende Funktionäre des Bezirks Hasenpoth der Meinung waren, dass das Monatsgehalt des Museumsleiters, das damals 600 Rubel betrug, einfach weggeschmissenes Geld sei. Laut Beschluss des Exekutivkomitees des Volksabgeordnetensowjets des Bezirks Hasenpoth vom 4. November 1952 wurde das Museum geschlossen. Die Exponate gingen an die Museen von Goldingen und Libau.
Am 22. Juli 1975 erneuerte das Museum seine Arbeit als gesellschaftliches Museum in Obhut der Natur- und Denkmahlschutzgesellschaft des Libauer Bezirks. Der Museumsleiter war HENRIHS BETHERS. In diesem Status arbeitete das Museum bis 1989.
Mit Beschluss Nr. 52 der Hasenpother Stadtverwaltung vom 6. April 1993 wurde das Heimatmuseum Hasenpoth als kommunales Museum gegründet. Initiatorin dieser Gründung war die Abgeordnete der Selbstverwaltung Dzintra Smiltiņa. Bis 1999 war das Museum in zwei Räumen des Hauses Kuldīgas iela 10 (Goldinger Str.10) untergebracht. Das Museum leitete DINA KOPŠTĀLE. In der Dauerausstellung des Museums konnte man altes Werkzeug, Alltagsgegenstände und Fotografien besichtigen.
1999 übergab die Hasenpother Kommunalverwaltung dem Museum auch die Aufgaben des Hasenpother Informationszentrums für Tourismus. Deshalb zog das Hasenpother Heimatmuseum am 15. September 1999 in neue, viel größere Räume im Neuen Schloss in der Skolas iela 1 (Schulstraße 1) um. Leiterin des Hasenpother Heimatmuseums und des Informationszentrums für Tourismus wurde JOLANTA BERGA. Die Dauerausstellung des Museums in den neuen Räumen wurde am 29. Juni 2001 eröffnet. Schon im Juli 2002 bekam es als erstes Heimatmuseum des Libauer Bezirkes seine Akkreditierung. Wiederholte Akkreditierung bekam es 2007 und 2012.
Im Jahr 2015 wurde ein Teil der Räume im Kellergeschoss aus Mitteln des Fonds für Landwirtschaft der EU zur „Erhaltung und Erneuerung des ländlichen kulturhistorischen Erbes“ rekonstruiert. Dort wurde die Dauerausstellung ,,Alte ländliche Handwerkskunst” eingerichtet.
Die Gesamtfläche der Museumsräume beträgt 854 Quadratmeter. Den Besuchern sind 8 Räume mit der Dauerausstellung und die im Ausstellungssaal wechselnden Kunst- und thematischen Ausstellungen zugänglich. Das Museum verfügt über mehr als 13 Tsd. Exponate.